Mehr Kinder benötigen mehr Platz: Die Gemeinden Dipperz und Künzell investieren fast 10 Millionen Euro in den Neubau von zwei Kindertagesstätten. Über Bundesfördermittel erhalten sie dazu rund eine Million Euro Fördergelder, die Erster Kreisbeigeordneter Frederik Schmitt in zwei Bescheiden an sie übergeben hat.
„Die Geburtenzahlen sind in den vergangenen zehn Jahren stark angestiegen: Wurden 2011 noch 1700 Kinder im Landkreis Fulda geboren, sind es heute jährlich rund 2100. Damit ist auch der Bedarf an Betreuungsplätzen über die Jahre stark gestiegen“, erläutert Erster Kreisbeigeordneter Frederik Schmitt. Diese glückliche Entwicklung erfordert jedoch das Handeln der Kommunen: Aktuell gibt es im gesamten Kreisgebiet eine Vielzahl von Baumaßnahmen im Kita-Bereich. „Vor allem in Gemeinden wie Künzell und Dipperz, die überdurchschnittlich stark wachsen, sind Erweiterungen oder Neubauten dringend notwendig“, sagt Schmitt.
Die Planungen für die Kita in Dipperz reichen bereits mehr als vier Jahre zurück. „Wir waren lange Zeit auf der Suche nach dem richtigen Standort, konnten Ende Juli dann endlich den Auftrag für den Neubau erteilen“, sagt Bürgermeister Klaus-Dieter Vogler. Für den Dipperzer Ortsteil entsteht damit die dritte Kita, im Juni 2022 soll der Kindergarten bereits bezogen werden. Neben den Gruppenräumen werden in der Kita ein Bewegungsraum, Waschräume, Schlaf-, Sozial- und Materialräume sowie ein Elterncafé und vor allem ein großzügiges Außengelände entstehen. Für den Bau der Kita war außerdem ein Grunderwerb notwendig. „Der Bau des Kindergartens ist die größte Investition in meiner bisherigen Tätigkeit als Bürgermeister. Mit Fertigstellung sind wir sehr gut gewappnet und können eine sehr gute Betreuungssituation gewährleisten und vorhalten“, betont Vogler.
Einen großen Bedarf an Betreuungsplätzen verzeichnet auch die Gemeinde Künzell. „2010 wurden in Künzell etwa 120 Kinder pro Jahr geboren, 2016 waren es zwischenzeitlich sogar um die 180, und mittlerweile sind wir bei etwa 150 Geburten pro Jahr angekommen. Dies zeigt ganz deutlich unseren gestiegenen Bedarf“, erläutert Künzells Bürgermeister Timo Zentgraf. Aber allein über die Geburten lässt sich der Bedarf oft nicht ermitteln, führt Zentgraf weiter aus: „Es ziehen immer wieder viele Familien nach Künzell, weshalb eine genaue Planung schwierig ist. Wir versuchen aber so gut es geht auf die Bedarfe einzugehen.“ Besonders froh ist die Gemeinde in diesem Zusammenhang über die 21 Tagesmütter in Künzell, die rund 110 Betreuungsplätze zur Verfügung stellen. „Das ist eine enorme Entlastung.“ Mit der Kita Zauberwald, die in Künzell-Bachrain am Waldrand gebaut wird, wird die achte Kita in gemeindlicher Verantwortung entstehen. Auch im Außenbereich wird sich das Thema Zauberwald in der Gestaltung wiederfinden. Der Bezug der Kita ist für November 2022 geplant. „Wir freuen uns, dass es endlich losgeht“, sagt Zentgraf.