Wichtiger Tag für den Landkreis Fulda: Die weißen Flecken in der Breitbandversorgung werden beseitigt. Mit dem Spatenstich am Seeshof bei Weyhers haben die Bauarbeiten für 126 Anschlüssen begonnen. Nach dem Abschluss der Arbeiten wird es flächendeckend schnelles Internet im gesamten Kreisgebiet geben.
„Ländlicher geht es wohl kaum“, sagte Landrat Bernd Woide beim Spatenstich am Seeshof der Familie Klüber. „Der Hof steht stellvertretend für alle Weiler, Orte und Haushalte, die mit schnellem Internet versorgt werden. Gerade der Ausbau im ländlichen Bereich ist von großer Bedeutung, um Gewerbe-, Handwerks- und landwirtschaftliche Betriebe zukunftsfähig aufzustellen.“. Im Zuge der jetzt beginnenden Bauarbeiten werden 106 Haushalte, 8 Unternehmen und 12 institutionelle Nachfrager mit Glasfaser versorgt. Das Vorhaben unterstützen der Bund mit rund 1,5 Millionen Euro und das Land Hessen mit 1,2 Millionen Euro. „Ohne Fördermittel geht es nicht. Wir sind dem Bund und dem Land sehr dankbar für die Unterstützung“, betonte Woide.
Dass der Landkreis Fulda mit seinem Ausbau auf einem guten Weg ist, bescheinigt Tim Brauckmüller von atene KOM. Das Unternehmen begleitet den öffentlichen Sektor unter anderem im Bereich Digitalisierung, berät den Bund bei der Projektabwicklung und ist zuständig für die Fördermittelgewährung. „Ich danke jedem Landrat, der das Thema Breitbandausbau so zur Chefsache macht. Der Landkreis Fulda und das Land Hessen waren eine der ersten, die das Thema so stark vorangebracht und vorangetrieben haben“, führt Brauckmüller weiter aus.
Die Grüße von Digitalministerin Prof. Dr. Kristina Sinemus überbrachte Georg Matzner aus der Hessischen Staatskanzlei. „Dass jeder landwirtschaftliche Betrieb einen Anschluss bekommen soll, zeigt, wofür der Landkreis steht. Breitbandausbau war und ist im Landkreis Fulda immer ein wichtiges Thema“, sagt Matzner. 2013 gab es im Landkreis eine Grundversorgung mit 2 Mbit/s für 93 Prozent aller Internetanschlüsse. Aktuell werden 99 Prozent aller Anschlüsse mit 50 Mbit/s versorgt, und 60 Prozent können sogar bereits eine Gigabit-Versorgung erhalten.
Welche Auswirkungen die Digitalisierung hat, erläutert Lukas Klüber, der mit seinem Vater Werner und Mutter Monika den Seeshof betreibt: „Für Dokumentationen, Datentransfers und vor allem automatisierte Arbeiten im Kuhstall benötigen wir eine gute Internetverbindung. Bei den Arbeiten auf den Wiesen und Feldern kommuniziert das mobile System auf unseren Fahrzeugen ebenfalls über das Internet mit dem Rechner auf dem Hof. Schnelles Internet ist auf unserem landwirtschaftlichen Betrieb nicht mehr wegzudenken und macht uns die Arbeit um einiges leichter.“ Statt maximal 1 Mbit/s erhält der Hof nun bald eine Gigabit-Verbindung – das sind 1.000 Mbit/s.
Mit dem Vorhaben werden weitere 16 Kilometer Tiefbau sowie die Errichtung von etwa 72 Kilometern Glasfaser und 28 Kilometern Leerrohr realisiert. Bis Ende 2022 sollen die Arbeiten beendet werden. Woide wirft bereits einen Blick in die Zukunft: „Unser Ziel ist es, Glasfaser bis in jedes Haus und jedes Unternehmen zu bringen. Wir wollen nicht nur schnelles, sondern superschnelles Internet. Damit wollen wir die Region und vor allem den ländlichen Raum zukunftsfähig machen und die wirtschaftliche Entwicklung fördern.“ +++